1) Das richtige Mindset
Trading ist kein schneller Reichtum, sondern ein Handwerk. Wie bei einem Beruf klappen die ersten Versuche selten perfekt. Du arbeitest mit Wahrscheinlichkeiten, nicht mit Gewissheiten. Die traurige Statistik – viele verlieren – hat einfache Gründe: ohne Plan, mit zu großem Risiko und getrieben von Emotionen. Dein erstes Ziel heißt deshalb nicht „reich werden“, sondern überleben: kleine Verluste akzeptieren, lange genug im Spiel bleiben, um besser zu werden. Wachstum kommt danach.
2) Grundgerüst: Ohne Plan kein Trade
Ein Trade ohne Plan ist wie Autofahren ohne Bremsweg. Vor jedem Klick legst du fest: Einstieg (wo beginne ich), Stop-Loss (wo liege ich falsch) und Ziel (wo nehme ich Gewinn). Dazu gehört der Risiko-Betrag: wie viel Euro darf ich verlieren, wenn der Stop getroffen wird? Ein einfacher Satz macht es greifbar: „Ich riskiere 50 €, mein Stop sitzt dort, wo meine Idee nicht mehr stimmt.“ Damit wird aus Bauchgefühl ein Plan.
3) Risikomanagement = Überleben
Dein Konto ist wie ein Akku. Viele kleine Entladungen übersteht es – ein Kurzschluss nicht. Darum begrenzen Einsteiger ihr Risiko pro Trade auf 0,5–1 % des Kontos. Die Stückzahl ergibt sich dann logisch aus Abstand zum Stop: Risiko-Betrag ÷ (Entry − Stop). So kostet ein Treffer des Stops immer gleich viel, egal wie teuer der Titel ist. Dieser eine Satz rettet mehr Konten als jeder Indikator.
4) Trading-Psychologie
Gefühle sind im Trading realer als Linien. Die Angst, etwas zu verpassen, führt zu zu vielen Trades. Verlustangst verführt dazu, Stops zu verschieben. Gier lässt Gewinne zu früh sichern oder verleitet dazu, zu „verdoppeln“. Der Ausweg ist unspektakulär: Regeln aufschreiben, zu festen Zeiten handeln und einen Tagesstopp setzen (z. B. bei −3R ist Schluss). So schützt du dich vor dir selbst.
5) Technische Analyse – dein Werkzeug
Charts zeigen nicht die Zukunft, sondern Verhalten. Du suchst nach drei einfachen Dingen: Trend (steigende oder fallende Folge von Hochs/Tiefs), Zonen mit Reaktionen (Unterstützungen/Widerstände) und Bestätigung (z. B. eine Kerze, die deine Idee stützt). Indikatoren wie ein gleitender Durchschnitt oder der RSI sind Hilfen, keine Wunderwaffen. Nutze wenige, verstehe sie gut.


6) Die stillen Killer: Kosten & Übertrading
Gebühren, Spread und Slippage sind wie Sand im Getriebe. Du siehst sie nicht, aber sie bremsen jedes Rad. Wer sehr oft klickt, sammelt viele kleine Minusse – die Edge muss das zuerst ausgleichen. Stell dir Tim und Sara vor: Tim handelt 60-mal im Monat und zahlt zusammen rund 216 € „Reibung“. Sara wartet auf klarere Setups und handelt 20-mal – ihre Reibung ist dreimal kleiner. Qualität schlägt Quantität.
7) Diversifikation – Portfolio-Mixer
Selbst wenn du aktiv handelst: Stell dir dein Geld als Team vor. Ein Teil arbeitet in Aktien, ein Teil in Anleihen, ein Teil in Gold, vielleicht etwas Krypto. Sie bewegen sich nicht immer gleich – und genau das ist der Sinn. Ziehe die Regler: Wir skalieren automatisch auf 100 % und zeigen dir eine einfache Risiko-Ampel, deinen Diversifikations-Score und eine farbige Übersicht.
Summe deiner Eingaben: 100% · Wir rechnen auf 100 % um → BTC 20%, S&P 40%, Gold 20%, Anleihen 20%
Risiko-Ampel: — · Diversifikations-Score: —/100
Tipp: Wenn ein Baustein über 60 % liegt, spreiz die Anteile. Gold/Anleihen dämpfen Schwankungen.
8) Das Einsteiger-Rezept
Wähle einen Markt und ein Setup. Handle zu festen Zeiten. Begrenze dein Risiko auf 1 % pro Trade und berechne die Stückzahl über den Abstand zum Stop. Starte im Demokonto und dokumentiere 20–30 Trades mit Screenshot, Begründung und Gefühl. Erst wenn die Regeln sitzen, beginne klein mit Echtgeld. Setze einen Tagesstopp bei −3R. Wachse langsam – nicht durch größere Risiken, sondern durch sauberere Umsetzung.
Zum Schluss: Das war erst der erste Beitrag unserer Reihe für Einsteiger. Ich freue mich sehr über dein Feedback oder Fragen per DM. Die Kommentarfunktion richten wir bald vollständig ein, damit du – anonym oder namentlich – alles fragen kannst, was dir auf der Zunge brennt.
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